Städt. Hellweg-Museum Geseke

Geschichte

 

Chronologischer Abriss

 Anfänge

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts befasste sich eine Gruppe von Gesekern mit Fragen der Heimatgeschichte. Es wurden „Altertümer“ gesammelt. Die Idee, ein Museum zu gründen, ist erstmals von Adolf Videnz überliefert, der anregte, die Martinskapelle zu restaurieren und dort die gesammelten Stücke auszustellen.

 

Museumsgründung

Bei Gründung des Geseker Heimatvereins am 1.3.1925 stellte die Eröffnung des Heimatmuseums eines der Kernziele dar. „Die gesammelten Gegenstände“ wurden zunächst in der Rektoratsschule eingelagert. Als Eröffnungsdatum des Geseker Heimatmuseums wird der 9.5.1926 angesehen. Eigentlich handelte es sich jedoch um eine temporäre Ausstellung der Sammlung in zwei Zeichenräumen der neuen Mädchenschule. Sie  mussten nach einigen Wochen wieder geräumt werden. Die Exponate wurden auf den Dachboden verfrachtet.
Seit Anfang 1927 stellte die Stadt zwei Räume in der alten Mädchenschule zur Verfügung.
Diese quollen von neuen Exponaten jedoch bald über, so dass das Museum wiederum für Besucher geschlossen werden musste.

 

Wachstum

Neue Räumlichkeiten fanden sich in der sogenannten „Böddeker Scheune“ aus dem früheren Besitz der Familien Gaffron und Hillenkamp. Die Finanzierung erfolgte zum Teil aus Spenden. Das Anwesen bestand aus dem noch heute bestehenden Steinwerk und einem vorgelagerten Fachwerkbau. Die Eröffnung als „Städt. Heimatmuseum“ fand am 4.5.1933 statt. Es umfasste neun Abteilungen. Nach 1936 wurden alle Etagen des Gebäudes museal genutzt.

 

Stillstand

1943 wurde das städtische Heimatmuseum geschlossen. Nach dem ersten Bombenangriff auf Geseke wurden die Haupträume des Museum für Wohnzwecke beschlagnahmt, 1946 zwei weitere im Erdgeschoß. Zeitweilig wurde erwogen, die Sammlung aufzulösen.

 

Das Hellweg-Museum

Das Dickmannhaus am Hellweg wurde 1951 von der Stadt angekauft, um hier ein Museum einzurichten. Bis dahin war das Gebäude über Generationen im Besitz der Bauernfamilie Rotgeri gewesen. Neben Aktiven des Heimatvereins gilt Bürgermeister Feldmann als einer der Initiatoren des Kaufs. Unter zumindest maßgeblicher Beteiligung des Heimatvereins wurden Renovierungs- und Umbauarbeiten durchgeführt. 1952 fand anlässlich der Geseker Tausendjahrfeier erstmals eine temporäre Ausstellung der Sammlungsbestände im neuen Museum statt.
Auch dieses Haus wird in Kooperation von Stadt Geseke und Verein für Heimatkunde Geseke e.V. betrieben.

  

Das Dickmannhaus

Als Haus des Kaufmanns Friedrich Dickmann und seiner Ehefrau Elisabeth Hanxleden 1664 errichtet, hat das Gebäude eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der große Vierständerbau mit Upkammer und eingewölbtem Keller lässt in einzigartiger Weise seine ursprüngliche Form erkennen. Für Geseke ungewöhnlich ist der Lagerstock, eine Etage mit geringer Raumhöhe. Auch der Wandel vom Kaufmannshaus zum Wohnhaus des Richters Dickmann und später zum Bauernhaus hat seine Spuren hinterlassen, – bis hin zu den Umbauten, die es als Museum erfahren hat. Dennoch gibt es kaum landstädtische Fachwerkgebäude, die sich so viel von ihrer ursprünglichen Struktur erhalten haben. Damit hat das Dickmannhaus eine weit über Geseke hinausgehende, überregionale Bedeutung.